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Logo: Pressestelle des Jahres 2016 - Die Auszeichnung des Bundesverbandes Deutscher Pressesprecher

Pressestelle des Jahres
Die Stadt erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Politik/ Verwaltung für Kommunikationsarbeit zum Thema Menschen auf der Flucht. Eine Fachjury würdigte die transparente und bürgernahe Informationspolitik der Stadt. mehr dazu

Hilfe für Flüchtlinge

Der Bedarf an ehrenamtlichen Helfern und passendem Wohnraum ist groß

Bürgermeister Dr. Joachim Gerner (Foto: Buck)

In Heidelberg leben derzeit mehr als 500 Flüchtlinge. Auf der Flucht vor Krieg und Unterdrückung sind sie nach Deutschland gekommen. Was genau macht die Stadt für die Menschen, die hierherkommen? Bürgermeister Dr. Joachim Gerner erläutert dies im Interview.

Was macht die Stadt Heidelberg für die Flüchtlinge, die hier leben?

Gerner: Etwa 1,5 Prozent der in Baden-Württemberg ankommenden Flüchtlinge werden der Stadt Heidelberg zur Unterbringung zugewiesen. Unsere Aufgabe ist es, diesen Menschen, die auf der Flucht sind vor Gewalt und Verfolgung, in Heidelberg Schutz und Sicherheit zu bieten und einen Neustart ins Leben zu ermöglichen. Dabei gibt es zunächst drei Arbeitsschwerpunkte: die Unterbringung, die soziale Betreuung und Beratung und die Ausstattung mit finanziellen Mitteln zur Bestreitung des Lebensunterhaltes. Unsere Handlungsmaxime dabei ist nicht nur das Asylbewerberleistungsgesetz, sondern vor allem das Gebot der Menschlichkeit. Das geht nur gemeinsam mit vielen Akteuren, aber glücklicherweise können wir in Heidelberg auf ein gut funktionierendes Netzwerk zurückgreifen.

Was ist Aufgabe der Mitarbeiter des städtischen Sozialen Dienstes bei der Flüchtlingsbetreuung?

Gerner: Unser Sozialer Dienst ist Ansprechpartner in allen sozialen Fragen aus den verschiedensten Lebensbereichen – egal ob es um Ehe- oder familiäre Probleme geht, um Gesundheitsfragen, um Schule oder Kindergarten. Daneben vermittelt er im engen Austausch mit unseren Netzwerkpartnern an die jeweiligen Fachberatungsstellen.

In der Flüchtlingsversorgung gilt Heidelberg als vorbildlich. Was genau macht Heidelbergs Stärke aus?

Gerner: Zunächst haben unsere Unterkünfte eine hervorragende Qualität. In Heidelberg werden Flüchtlinge nicht in Sammelunterkünften untergebracht, sondern in Gebäuden mit Zwei-, Drei- und Vierzimmer-Wohnungen mit gutem Standard an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet. Das enge Zusammenspiel zwischen der Stadt und den von ihr geförderten Trägern ermöglicht es, eine umfassende Beratung und Betreuung sicherzustellen. Über diese Träger gelingt es auch, ein großes Maß an ehrenamtlichem Engagement zu erschließen, das vielfältige Angebote möglich macht, auch über das gesetzlich Vorgesehene hinaus. Beispielhaft erwähnen möchte ich hier Freizeitangebote für Kinder und Erwachsene, Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe, Sprachkurse oder die Einrichtung von Kleiderkammern. Und nicht zuletzt ist in unserer weltoffenen Stadt auch die Zivilgesellschaft bereit, ihren Teil beizutragen und sich für Menschen in Not zu engagieren. Dies hat die enorme Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung gezeigt, als die Erstaufnahmestelle des Landes in Karlsruhe im September in den Patton Barracks ein Notquartier eingerichtet hatte.

Woran fehlt es Flüchtlingen noch, die in Heidelberg leben?

Gerner: Flüchtlinge können nach spätestens 24 Monaten aus der vorläufigen Unterbringung ausziehen. Allerdings fehlt es ihnen oft an passendem, bezahlbarem Wohnraum. Wir suchen deshalb auch private Vermieter, die bereit sind, Wohnungen an Flüchtlinge zu vermieten. Auch der Bedarf an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, beispielsweise zur Begleitung bei Behördengängen oder Arztbesuchen, für Deutschunterricht oder als Sprachvermittler, ist groß.

Wer hier helfen möchte, findet weitere Informationen unter www.heidelberg.de/fluechtlingshilfe.

(Erstellt am 10. Dezember 2014)