Brief des Oberbürgermeisters an alle Bürgerinnen und Bürger
Menschen auf der Flucht
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
Sie sehen es jeden Tag in den Medien: Hunderttausende von Menschen fliehen nach Deutschland. Das wirkt sich auf das ganze Land aus. Natürlich auch hier in Heidelberg. Wir bieten in mehreren Unterkünften der Stadt Menschen eine Zuflucht. Die Unterkünfte sind von überschaubarer Größe. Die Menschen werden dort von Beschäftigten der Stadt, der freien Träger unseres Flüchtlingsnetzwerkes und von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern gut betreut.
Zusätzlich betreibt das Land eine befristete Notunterkunft im Patrick Henry Village (PHV). Dort leben inzwischen 3.700 Menschen. Sie warten zum Teil monatelang darauf, registriert und auf die Kommunen im Land verteilt zu werden.
Das möchte das Land ändern. Die Landesregierung plant, die Registrierungszeiten auf eine Woche zu verkürzen. Dafür soll im PHV vorübergehend ein Registrierungszentrum für Flüchtlinge eingerichtet werden. Niemand kann heute sagen, wie viele Flüchtlinge demnächst im PHV leben werden. Das Land spricht von 3.000 bis 6.000 Plätzen.
Viele, auch ich, wünschen sich kleinere Einrichtungen. Aber das ist bei der großen Zahl an Flüchtlingen derzeit nicht möglich. Allerdings hat das Land zugesagt, dass es die Einrichtung nicht dauerhaft betreiben wird. Denn wir benötigen die Fläche. Sie ist die letzte, nicht verplante Entwicklungsfläche unserer wachsenden Stadt. Die Entwicklungsplanungen hierfür gehen weiter.
Die neue Einrichtung im PHV wird eine große Herausforderung. Wir werden uns dieser Herausforderung stellen. Dazu gibt es einen breiten Konsens im Gemeinderat. Es ist eine Frage der Menschlichkeit, dass wir hier helfen.
Wir werden seitens der Stadt alle Kräfte bündeln, um das Land bei seiner Aufgabe zu unterstützen. Wir kennen uns vor Ort aus, und wir haben hier verlässliche Partner. Das bringen wir mit ein. Wir werden alles unternehmen, was in unserer Macht steht, damit die Situation in und um die Landeseinrichtung möglichst gut wird. Ich verbinde mit der neuen Einrichtung auch eine Hoffnung: Mit dem neuen Konzept des Landes sollen sich die belastenden Wartezeiten für die Menschen deutlich verkürzen.
Heidelberg ist eine tolerante und weltoffene Stadt. Das haben Sie, unsere Bürgerinnen und Bürger, immer wieder gezeigt. Ich bitte Sie auch weiterhin um diese großartige Unterstützung. Weitere Informationen finden Sie unter www.heidelberg-fluechtlinge.de und auf Facebook unter heidelberg.de. Bei Fragen können Sie sich gerne auch an unseren Bürgerservice wenden. Diesen erreichen Sie montags bis freitags von 08.00 bis 18.00 Uhr per Telefon 06221 58-10580 sowie per E-mail unter stadt@heidelberg.de.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Eckart Würzner
Oberbürgermeister
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